Instrumente der Anerkennung bürgerschaftlichen Engagements
un­ter besonderer Berücksichtigung gesellschaftlicher Viel­falt/Diversität

Bürgerschaftliches Engagement ist für die moderne, urbane Gesellschaft Berlins unverzichtbar. Die Auswertung des Freiwilligensurveys 2009 für Berlin1 zeigt zudem, dass eine großstädtische Zivilgesellschaft wie die berliner einige Besonderheiten aufweist, die es so nur hier gibt. Insbesondere bei der Motivation der bereits Engagierten und ihrer Bereitschaft, diese auszudehnen, werden mittlerweile recht selbstbewusst Forderungen und Ansprüche formuliert, die die Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement direkt thematisieren.

So wird bei der Frage nach den Verbesserungsmöglichkeiten mit dem Hinweis auf fehlende oder nicht ausreichende Sachmittel für bestimmte Projekte geantwortet, auf die noch ausbaubare Bereitstellung von Räumen und Sachmitteln, auf bessere Weiterbildungsmöglichkeiten und fachliche Unterstützung, sowie auf
unbürokratische Kostenerstattung. Erst dann kommen die Freiwilligen im Ranking auf
die Frage der Anerkennung zu sprechen, zunächst mit Bezug auf die hauptamtlich
beschäftigten in ihrem Umfeld. Damit umreißen die Befragten sehr präzise die
Punkte, die aus Sicht von Freiwilligenagenturen wie unserer
Landesfreiwilligenagentur Berlin die zentralen der sog. „Qualitätskriterien“ XXXXX
für Freiwilliges Engagement ausmachen.

Anerkennung ist demzufolge u.E. mehr als die Summe einzelner Faktoren oder Rahmenbedingungen für Bürgerschaftliches Engagement, sie ist vielmehr eine
organisationskulturelle Grundhaltung und Ausdruck der Wertschätzung der Freiwilligkeit. Damit ist sie auch Bestandteil der institutionellen Realität und unterliegt einem beständigen Wandel, wenn sie gesellschaftlichen Wertveränderungen Rechnung tragen will. Sie erfordert ein eigenes Management
von den Einrichtungen und die Perspektive bzw. den Blick auf die Organisationslogik, dass dies eine „Freiwilligenorganisation“ XXXXX sei und hier entsprechend gehandelt werde.

Anerkennung kann sich so verstanden sowohl als gut organisierter Rahmen, als auch
in Form von persönlicher oder gesellschaftlicher Wertschätzung ausdrücken. Die
Formenvielfalt scheint aufgrund der Vielfalt des Bürgerschaftlichen Engagements XXXXX
geradezu notweniger Bestandteil von Anerkennung zu sein. Vergleichbar mit dem
Prozess des „Matching“, d.h. des Herstellens eines Passungsverhältnisses bei der
Auswahl eines Freiwilliges Engagements durch eine interessierte Person in der
personenzentrierten Beratung durch eine Freiwilligenagentur, sollte auch die
Auswahl und die Entwicklung von Formen der Anerkennung für ein motivierendes,
lang anhaltendes, freudvolles und (be-) lohnendes Bürgerschaftliches Engagement
sein. Diese Art von Auswahl und diese Anregung zu einer hoch personalisierten form
von Anerkennung soll mit dem u.g. Projekt für Freiwilliges Engagement in Berlin
maßgeblich unterstützt werden.