Anerkennung aus diversen Perspektiven.
Einblicke aus der Diversity-Sensibilisierungsarbeit
Zusammenfassung des Vortrags auf der Fachtagung „Anerkennungskulturen heute – Vielfalt in der engagierten Stadtgesellschaft“ | Berlin, Rotes Rathaus, 10.06.2015
Von Dr. Azra Dzajic-Weber
Ehrenamtliches Engagement in Deutschland findet in einer zunehmend vielfältigen Gesellschaft statt. Der wachsenden Vielfalt, Diversität von Lebensentwürfen, Merkmalen und Gruppenzugehörigkeiten begegnet das Ehrenamt auf zweierlei Ebenen: erstens auf der Seite derjenigen, denen ehrenamtliches Engagement gilt, und zweitens verzeichnen wir eine wachsende Vielfalt auch unter den Ehrenamtlichen selber. Wenn wir heute im Zusammenhang mit dem Ehrenamt auf die so wichtige Anerkennungskultur schauen, lohnt es sich deshalb, diese Betrachtungen auch um eine diverse Perspektive zu ergänzen.
1. Zum Begriff der Anerkennung
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Anerkennung bezeichnet eine positive Einstellung gegenüber einer anderen Person, die positive Bewertung ihrer Eigenschaften und/oder Leistungen. Der soziologische Begriff der Anerkennung wurde vor allem von den Sozialphilosophen Axel Honneth und Charles Taylor geprägt. Anerkennung ergibt sich aus der Interaktion sozialer Akteur_innen und bildet einen wichtigen Bestandteil der daraus resultierenden Beziehungen. Anerkennung ist ein Phänomen der Moderne. Denn erst die Auflösung traditioneller sozialer Bindungen und Zugehörigkeiten hat einen Prozess individuellen und kollektiven Strebens nach Anerkennung in Gang gesetzt.
Anerkennung stellt eine elementare Bedingung für soziale Integration dar und ist somit orientiert auf gesellschaftskonformes Handeln. Anerkennung setzt Wahrnehmung, Beachtung, setzt Beobachtung voraus, d.h. ihr wohnt ein aktives Moment inne. Sie ist damit eine Schlüsselvoraussetzung für die Identitätsentwicklung. Das Gegenteil von Anerkennung ist die Missachtung. So stellen soziale Konflikte eine Verletzung von impliziten Regeln der wechselseitigen Anerkennung dar. Honneth definiert verschiedene Formen der Anerkennung: die emotionale Beachtung (Liebe), die Achtung (etwa in Form des Rechts) sowie die Wertschätzung.
3. Anerkennung aus diverser/n Perspektive/n
4. Anerkennung von Diversität „lernen“ – Diversity-Sensibilisierungstrainings
Fachtagung 2015 | Diversity. Einblicke Sensibilisierungsarbeit | aktualisiert: 23.07.2015